80. Geburtstag von Stettin, Teil 1: Stadtbibliothek, Friedhof, Dezember 1970 und Straßenbahn nach Swinemünde

Ein Geburtstagsfest steht bevor, ein schönes Jubiläum – und große Feierlichkeiten. Vor 80 Jahren wurde Stettin am 5. Juli 1945 nach einigem dramatischen Hin- und Her von der polnischen Verwaltung übernommen und der erste Präsident der Stadt Piotr Zaremba konnte sein Amt antreten. Zuvor, am 26. April 1945, war die Stadt von sowjetischen Truppen besetzt worden. Auf der Potsdamer Konferenz wurde beschlossen, Stettin sozusagen als „Entschädigung“ für den Verlust der polnischen Ostgebiete an Polen anzugliedern. Eine für viele Deutsche tragische Konsequenz des von Hitler-Deutschland entfachten Zweiten Weltkrieges. Seitdem gehört meine Heimatstadt auf beiden Seiten der Oder zu Polen, auch wenn man sich lange Zeit nicht sicher war, ob es auch wirklich so bleibt. Im Jahr 1950 wurde die deutsch-polnische Grenze von der DDR anerkannt, 1970 auch von der Bundesrepublik, allerdings mit dem Vorbehalt einer Friedensregelung. Die endgültige Bestätigung der Grenze erfolgte erst mit dem deutsch-polnischen Grenzvertrag im Jahr 1990. Die Zugehörigkeit Stettins zu Polen war also lange Zeit nichts, dessen sich das Land sicher sein konnte. Es war vielleicht nicht ganz klar, ob es sich lohnt, in diese Stadt auch wirklich zu investieren, sie wirklich zu integrieren…

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Der Quistorp-Gedenkstein im Kasprowicz-Park

Stettin hatte einen Wohltäter, dem es unter anderem eine wunderschöne Parkanlage verdankt. Doch bevor ich den Wohltäter vorstelle, ein paar Worte zum Park. Jeden Frühling platzt mein Facebook von Fotos mit Krokussen aus Stettin. Massen von Menschen fotografieren bunte Krokuswiesen im guten alten Jan-Kasprowicz-Park, um den es hier geht. Mit diesem Schatz der Stettiner verbinden mich nicht so viele persönliche Erinnerungen, da ich in der Kindheit an einem anderen Park wohnte (dem Stefan-Żeromski-Park), und später dann am Zentralfriedhof, den ich als Park betrachtete. Und dennoch kann ich mich erinnern, dass ich hier im Kasprowicz-Park in einem kalten Winter von der Anhöhe, wo sich das Amphitheater befindet, mit einigen Schulfreudinnen und -freunden mit dem Schlitten (oder auch ohne) runtergerauscht bin, bis zum vereisten kleinen Stausee Rusałka (Meeresjungfrau) [1], und dass wir dabei Riesenspaß hatten.

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